Tag 8 / 10. September 2023
Bevor wir mit dem nächsten Bericht in gewohnter Fasson loslegen, ein kleiner Hinweis für diejenigen, die den gleichen digitalen Horizont von Claudius haben: Man kann alle Fotos einzeln anklicken, dann werden sie groß und sind besser zu sehen 🙂 (Philip fragt sich gerade, wieviele Leser jetzt versucht haben „anklicken“ anzuklicken… erwischt??)
So, nun aber bitte anschnallen, hier kommt der Bericht zum 10. September:
Naryn begrüßt uns mit einem ordentlichen Frühstück und idealem Motorradwetter. Unser Tagesziel für heute ist das ca. 115 km entfernte Tash Rabat, eine sehr gut erhaltene Karawanserei aus dem 15. Jahrhundert, zu fahren. Vorher haben wir noch kurz den letzten Bericht abgeschlossen und veröffentlicht.
Unser Ausgangspunkt Naryn liegt schon auf ca. 2.000 m Höhe. Insofern war die Strecke über 115 km meist relativ eben und zum Teil kilometerlang schnurgerade. Nur die letzten 13 km führten dann bis auf gut 3.200 m über eine sehr kultivierte und zügig befahrbare Schotterpiste. Oben angekommen, wurden wir dann von der „Wirtin“ des Yurt Camps „Nazar“ herzlich mit Gebäck und Tee begrüßt. Wir schlossen sie alsbald ins Herz wegen ihrer offenen und fröhlichen Art. Und die gerade drei Monate alte Tochter war an Putzigkeit kaum zu überbieten.
Wir dachten ja eigentlich, dass wir die einzigen schwarzen Schafe hier oben sind. Tatsächlich haben wir aber noch eins gefunden. Es musste sofort einsehen, dass wir mehr auf dem Kerbholz haben, und kniete deshalb andächtig vor uns nieder!
Dann hieß es erstmal eincremen. Hier oben auf 3.200 m brennt die Sonne und Sonnenschutzfaktor 50 ist quasi Minimum. Da Claudius unbedingt im Pferdeland Kirgistan reiten wollte, fragte er die Wirtin beim Tee danach. Es gab zwei Möglichkeiten:
- Kleiner Ausritt eine Stunde hier in der Gegend
oder - Sechs Stunden zum Panda Pass hoch auf gut 4.000 m und zurück
Claudius, als erfahrener Reiter (15 Jahre nicht mehr auf dem Pferd gesessen), wusste sofort, dass man schon nach einer Stunde ohne die nötige Muskulatur heftige Schmerzen haben kann. Natürlich wurde er sofort von Philip überstimmt, der ohne Rücksprache, aber immerhin mit einem kurzen fragendem Blick zu Claudius, sagte: Wir nehmen natürlich die 6 Stunden!!!! Das ganze kostet für beide inklusive Guide 8.000 SOM, umgerechnet etwa 80 €. Ein stolzer Preis für hiesige Verhältnisse, wir haben uns das allerdings als Schmerzensgeld für die Gäule schön gerechnet – und mal ehrlich: wenn wir schon hier sind….
Neugierig auf Tash Rabat, das keine 150 m neben unserer Jurte trohnt, machen wir uns auf Entdeckungstour rund um die alte Karawanserei.
Nach der ausgiebigen Besichtigung packen wir unsere Campingstühle aus und setzen uns vor die Jurte auf eine Zigarre – also nicht auf die Stühle 🙂 In dieser Höhe beschließen wir spontan, heute doch nicht mit Lungenzügen (auch nicht Lungenentzündug, was Philip hier zuerst gelesen hat) anzufangen.
Dem interessiert Leser teilen wir auch gerne mit, dass wir anfänglich einen fast täglich schwindenden Bestand von insgesamt 60 Zigarren mit uns führten. Es war schwierig, überhaupt ordentliche Zigarren im „Tubo“ zu bekommen. Tubos sind kleine Metallröhrchen, die die Zigarren gegen das Austrocknen und vor Beschädigungen (rütteln in der Tasche) schützen. Ohne diese Röhrchen würden die Zigarren durch das Rütteln auf den unebenen Straßen in kürzester Zeit zu Staub zerfallen. Wie gesagt, guter Stoff in dieser Verpackung ist aktuell auf dem freien Markt in dieser Menge schwer zu bekommen. Aufgrund unserer beruflichen Tätigkeit haben wir aber beste Kontakte zu einem Großhändler für Tabakwaren. Dieser konnte uns zwar keine kubanischen Zigarren verkaufen, aber doch sehr gute Rauchwaren aus der Dominikanischen Republik. Herzlicher Dank in Richtung Rellingen!!
Gegen frühen Abend machen wir noch einen Spaziergang von circa 2 km bergauf und 2 km wieder bergab. Hierbei begleiten uns drei Hunde aus den umliegenden Jurtencamps.
Anschließend brauchte Philip erstmal ein Schläfchen im Camping Stuhl.
Pünktlich um 19:00 Uhr werden wir zum Abendessen gerufen. Es gibt Salat, eine Gemüsesuppe mit Fleischeinlage und eine Art Bratkartoffeln. Alles ist einfach, aber sehr lecker. Dazu gibt es von der Großmutter frisch gebackenes Brot und Unmengen Bonbons.
Während wir essen wird der Ofen in unserer Jurte mit getrockneter Kuhkacke (Entschuldigung!), die überall rumliegt, angeheizt. Philip scherzte, dass das vor dem Hintergrund der Energiekrise doch ein lohnendes, neues Geschäft sein könnte. Claudius schlug vor, den Vertrieb in Deutschland zu übernehmen und Philip könnte sich um den „Einkauf“ in Kirgistan kümmern. Da wurden wir uns aber spontan nicht einig. Bei dem Slogan für unser neues Geschäft kamen wir allerdings schnell auf einen gemeinsamen Nenner: „Dry Aged Kuhkacke for Germany!“
Von unserem Abendbrottisch konnten wir die ganze Prozedur des Bestückens und Anfeuerns unseres Ofens beobachten. Als dann dichter Rauch aus dem kurzen Schornstein aufstieg, verkündete Claudius stolz: Habemus papam! (Im Vatikan wird nach erfolgreicher Wahl eines neuen Papstes durch aufsteigenden weissen Rauch den Gläubigen signalisiert, dass ein neuer Papst gewählt ist.)
Als wir nach dem Essen in unsere Jurte gehen wollten, laufen wir wie vor eine Wand: In der Bude herrschen locker 50 °C. Sofort reißen wir die „Tür“ (Matte zum hochbinden) auf und müssen noch gefühlte 2 Stunden draußen warten, bis sich drinnen die Temperatur durch ausbrennen auf gemütliche 25° Grad reduziert hat. Draußen wurde doch recht kühl, aber drinnen war es nicht zum aushalten.
Durch die offene Tür kamen leider einige recht große Motten in unsere Schlafstube, die wir nach Schließen der Matte/Tür erstmal in einem Gemetzel die Herrschaft aberkennen mussten. Friede ihrer Asche!
Aber auch unsere Nächte sind durchaus unterhaltsam:
Claudius irgendwann mitten in der Nacht: „Filippo, du schnarchst, dreh dich mal auf die andere Seite!“
Philip: „Ich muss eigentlich garnicht schnarchen, ich mache das nur, um dich zu ärgern!“
Claudius: „Ach, es stört mich eigentlich auch gar nicht. Ich wollte dich nur mal wecken!“
Nach so einem gelungenen und spontanen Schlagabtausch ist die Nachtruhe erstmal unterbrochen, sowas muss ordentlich belacht werden!
Tag 9 / 11. September 2023
Nach dem Frühstück im erst kürzlich errichteten „Speise-Haus“ bestiegen wir unsere frisch gesattelten Pferde. Der Panda Pass auf über 4.000 m wartete auf uns. Jiehh – Ha! Unser Guide war der Schwiegervater, der 65 Lenze zählte. Er erzählte, dass er sieben Jahre von 1971 bis 1977 in der DDR gedient hatte. Das Leben in den sowjetischen Kasernen war bekanntlich alles andere als ein Zuckerschlecken.
Die Namen unserer Pferde konnten wir uns nicht recht merken. Sie hatten irgendwas mit der Fellfarbe zu tun. Philip taufte spontan sein Pferd auf den Namen „Frank“, um eine emotionale Bindung überhaupt erst möglich zu machen.
Die typischen kirgiesischen Pferde sind sehr klein und robust. Claudius als erfahrener Reiter konnte er Philip versichern, dass sich die Pferde in einem sehr ordentlichen Zustand befinden. Sonst hätten wir das nicht gemacht!
Der Schwiegervater ritt stets hinter uns und trieb die Pferde (mit uns drauf) in sehr flottem Tempo vor sich her. Er schien es irgenwie eilig zu haben. Immer wenn er pfiff, legten die Biester einen ordentlichen Gang zu. Wenn das nicht half, schwang er seine Peitsche. Diese bestand aus einem Holzgriff, an dessen Ende ein Keilriemen (!) befestigt war. Eingesetzt hat er die Peitsche nie, aber ihr könnt sicher sein, dass die Pferde nicht umsonst dann motivierter schienen.
Philip fragte Claudius diverse Male, wie er sich auf dem Pferd in den verschiedenen Situationen verhalten soll. Er gab zu: Er fühlt sich jetzt sicherlich so wie Claudius, wenn er ihm sagt, dass er beim schrauben bitte nichts anfassen soll, um nichts kaputt zu machen. Recht hat er!
Ziemlich bald gesellte sich eine Gruppe mit drei Reitern aus einem anderen Camp zu uns. Die Guides quatschten hinter uns und rauchten die eine oder andere Zigarette auf dem Pferd. Und auch wir kamen schnell mit dem anderen beiden ins Gespräch. Sie kamen aus Brüssel und machen eine Rundreise.
Die Trittsicherheit war legendär und an den steilen Hängen sehr beruhigend. Unsere Pferde hätten sich schon nach 100m durch die Steinwüste die Beine verdreht und wären innerhalb von Minuten triefnass – nicht so diese harten Kerle, die waren nur am Hals ganz leicht feucht. Oben angekommen, hatte man einen fantastischen Blick über den Tschatyrköl-See und das dahinter befindliche China inklusive Tian Shan Gebirge. Unsere Lunchpakete wurden geöffnet und ein Franzose namens Niklas gesellte sich dazu. Dieser war den ganzen Weg zu Fuß und beladen mit einem beachtlichem Trekking-Rucksack zum Panda Pass hoch marschiert.
Nach circa 45 Minuten traten wir den Rückweg an. Der Schwiegervater erniedrigte Claudius hierbei bis auf ein unerträgliches Maß: Auf dem schmalen Weg bergab, trieb er Philip direkt vor sich her und zog Claudius Pferd am Strick hinter sich her. Für jemanden, der 30 Jahre geritten ist, ist das eine maximale Demütigung!!! Claudius versuchte es wie ein Mann zu nehmen, was blieb ihm auch anderes übrig!? Auch Philip litt mit Claudius mit, das Gesicht fast bis zu einem Grinsen verzogen.
Auf halber Strecke sehen wir dann die faszinierenden Yacks aus nächster Nähe. Eines davon ist zu doof, sich vom Trampelpfad auf die Wiese zu retten, als wir kamen. Stattdessen ließ es sich von Claudius zwangsläufig vor sich hertreiben. Dabei machte das Vieh Laute, die für eine Art von Rind völlig untypisch anmuten – ein Mittelding zwischen dunklem Grunzen eines Schweines und hellem Nölen eines Kindes!
Als wir nach ziemlich genau 5 Stunden wieder zurück waren, jubilierte unsere Wirtin: Rekord! Es gab wohl schon welche, die das in 5,5 Stunden geschafft hätten, aber noch nie in 5 Stunden, wie wir! Na, wenn das mal nichts ist! Pokale oder andere Ehrungen durch den Bürgermeister? – Fehlanzeige!
Claudius möchte noch zwei Komplimente verteilen: Philip, du hast das erste Mal auf einem Pferd gesessen und den wirklich schwierigen Kurs stundenlang großartig gemeistert! Und auch die Pferde haben toll durchgehalten, Hut ab vor diesen Gemsen!
Im Camp angekommen, taten uns beiden alle Knochen weh. Naja, im wesentlichen die ab Hüfte abwärts. Wir schmissen aber fröhlich ein paar Schmerztabletten ein und warteten sehnsüchtig auf deren Wirkung bei Tee und Gebäck und später auf das Abendessen.
Zum Abendessen kamen dann noch zwei weitere Gäste ins Camp: 2 Italiener (nicht klein und auch nicht aus Napoli), von denen einer Journalist war und in Japan lebte. Er hieß Christian. Der andere kam von Sizilien und hieß Salvatore, wie soll ein Sizilianer auch sonst heißen?
Christian hatte für den nächsten Tag ebenfalls den Ausritt zum Panda Pass gebucht und klang sehr professionell. Nach dem gemeinsamen Abendessen lüfteten wir nach alter Manier unsere Jurten. Als wir uns noch lange nicht rein trauen, waren die beiden schon drinnen verschwunden und hatten die Matte runter gelassen. Entweder die saßen da drin nackt auf Handtüchern und peitschten sich mit Birkenzweigen aus oder sie spielten Ofenkartoffel.
Im letzten Jahr hatten wir ja versprochen, auf Wunsch eine „Best of Toiletten Galerie“ anzubieten. Das haben wir nie getan, es hatte auch keiner danach gefragt…
Das wollen wir heute nachholen. Denn die Benutzung der hiesigen Toiletten ist für den westlichen Touristen durchaus eine Herausforderung.
In unserem Yurtcamp gibt es zwei gute Beispiele der beiden unterschiedlichen Qualitäten. In „guten“ Hotels gibt es auch richtige WCs zum sitzen. Ein gepflegtes Steh-WC sieht so aus. Der Reinigungszustand ist natürlich ausgesprochen abhängig von dem Zielvermögen der Nutzer. Benutztes Klopapier wird niemals, auch nicht bei den westlichen Sitz-Toiletten ins Klo geworfen. Hier steht immer ein Papierkorb oder etwas ähnliches bereit. Aber nun: So sieht ein „gutes“ WC aus:
Vor dem Besuch muss man sich zuerst davon überzeugen, dass Toilettenpapier vor Ort ist und man nicht vom allgemeinen Geruch her ohnmächtig zu werden droht.
Ein eher einfaches Örtchen, hier für die Tagesbesucher von Tash Rabat sieht so aus:
Die Grube ist offen, man kann hinein sehen und der Geruch entweicht „besser“. Klopapier gibt es nicht, oder gab es nie. Es gibt auch keinen Mülleimer, sondern nur einen Pappkarton. Philip scherzte, dass man sich anstelle von Klopapier dort etwas herausnehmen dürfe. Bei der ersten Nutzung stellt sich immer die Frage, ob man alleine bleibt oder ob tausende Fliegen von unten kommend mitfeiern wollen!?
Wir machen jetzt eine kurze Pause für alle die, die sich fix ein Brot schmieren wollen 🙂
Tag 10 / 12. September 2023
Wir satteln unsere Motorräder und rechnen mit der Wirtin ab. Chistian, unser Italiener aus Japan schwingt sich aufs Pferd. Diesmal begleitet nicht der Schwiegervater, sondern der Ehemann die Fuhre. Er hat eine besondere Art und Weise entwickelt, sich gegen die Sonne zu schützen. In Deutschland würde das wohl unter das Vermummungsgebot fallen.
Als Christian in großen Schlangenlinien schon gute 200 m voraus geritten war, schwingt sich auch der Ehemann in den Sattel und galoppiert zügig hinterher. Seine Frau sagt nur zu uns: Vor 8 Stunden ist DER nicht wieder da. Gemeint war Christian – klingt bösartig, war aber fachlich sicherlich die Wahrheit 🙂 Ach ja, Christian hatte unter dem Sattel übrigens FRANK !!!
Gut gelaunt und erwartungsvoll cruisen wir die 115 km nach Naryn zurück. Am Stadtrand checken wir dann nach fast drei Tagen Online-Abstinenz unsere E-Mails und WhatsApps. Grundsätzlich ist man gut ohne uns ausgekommen. Frei nach dem Motto: No news – good news… nur für Claudius sollte das leider nicht gelten: Das Familienauto wurde in Hamburg gestohlen! Darf man nicht sagen? Doch!: SCHEISSE !!!! Aber Claudius ist erwachsen genug, sich nicht wesentlich aufzuregen, denn was passiert ist, lässt sich dadurch auch nicht ändern. Und man verdirbt sich nur die Laune!
Dann fahren wir in unser altes Hotel. Wir freuen uns auf eine Dusche und weitere Kommunikation per Wi-Fi. Als wir angekommen sind, sind die Zimmer noch nicht fertig, Wasser und Strom ausgefallen – na super!
Philip schaltet erstmal in den Arbeitsmodus um und stellt den Leerlauf bei Claudius Motorrad etwas höher ein, synchronisiert die Vergaser nochmal und nestelt überall an den Dingern ein bisschen rum. Aber (KLOPF AUF HOLZ), die Motorräder laufen prima und auch Claudius Motorrad frisst quasi kein Öl mehr. Die Instandsetzung der Zylinderköpfe war des Rätsels Lösung.
Als die Zimmer fertig waren und endlich wieder Wasser und Strom zur Verfügung standen, stand für uns beide Waschtag an. In der Dusche wurde nach alter Manier mit „Rei in der Tube“ die bisher verbrauchte Wäsche gewalgt und gespült.
Im Hotel wohnte auch ein „Geist“. Eine Frau Anfang/Mitte 50, die aschfahl mit langen, dünnen Haaren, fast abgemagert und stocksteif, ohne erkennbare Mimik mehr durch den Raum glitt als schritt – im bademantelartigem Gewand und Pantoffeln! Total spooky !! Die Pantoffeln sind nichts Ungewöhnliches. Denn unsere Schuhe und Motorradstiefel stehen auch vor der Tür, man zieht hier draußen die Schuhe aus, überall!
Und dann spricht uns die Dame, der wir auf jeden Fall aus dem Weg gehen wollten, auf Deutsch an. Ganz klar hat sie einen Knall. Eine Amerikanerin, die zwei Jahre in Österreich gelebt hat und bereits monatelang alleine unterwegs ist. Dennoch ist das, was sie sagt, deutlich vernünftiger als ihre Erscheinung. Wir machen uns nach 15 Minuten Plauderei aus dem Staub und zum Essen! Der Abend dauert nicht lang, weil Philip sich eine Erkältung eingefangen hat und etwas angeschlagen ist.
Tag 11 / 13. September 2023
Gute Nachrichten zum Frühstück: Sambor’s Transport war in der Nacht 25 km vor Bishkek an der kasachisch-kirgisischen Grenze angekommen.. Wir hoffen, dass es dann tatsächlich morgen mit 2 Tagen Verzögerung losgehen kann. Die Hoffnung stirbt zuletzt…Urgs!
Heute Morgen lernen wir auch die Inhaberin unseres Hotels kennen. Der Ehemann sprach schon ein paar Brocken Deutsch, er war für einige Zeit in Köln gewesen. Seine Frau sprach fast perfekt Deutsch. Sie berichtete, dass sie ein Jahr im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in Fulda verbracht hätte. Sie arbeitete dort in einer Einrichtung für behinderte Erwachsene. Toll !! Wie wir eben erfahren haben, können wir hier leider nicht eine Nacht verlängern. Wir müssen alles einpacken und in ein anderes Hotel in der Stadt ziehen, da haben wir so richtig Bock drauf!
Dort im Hotel können wir alles für die Einreise nach “Schina oder Kina“ in Ruhe vorbereiten.
Just, während wir den Bericht hier fertig stellen, kommt die Nachricht von Sambor: „Bikes are arrived, it looks like we are crossing to China tomorrw“. Also wenn alles passt Fahren wir morgen mit unseren eigenen Motorrädern am Torugat-Pass über die Grenze nach China. Auch das klingt wenn man es schreibt, echt schräg und surreal! Aber das ist auf jeden Fall der nächste große Meilenstein unserer Reise.
Von dort aus werden wir euch aus Respekt vor unseren Gastgebern nicht berichten – dies sei schon mal vorweg geschickt. In Nepal geht es dann nach alter Manier weiter. Hier werden wir Ende September einreisen.
Den restlichen Abend verbringen wir im Hof unseres neuen Hotels unter dem Gesang des Muezzins mit umpacken, Bericht schreiben und mit den Familien telefonieren.
Hier noch die Map mit Route und Etappenzielen bisher:
Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
Toi, toi für China! Das war mal wieder ein Superbericht!!! Wie ist eigentlich der Sternenhimmel da wo ihr seid? Muss doch gigantisch sein, am Arsch der Heide!
Großartig, Eure Berichte – als wäre man dabei.
Besonders Eure nächtliche Konversation kann ich mir gut vorstellen 🙂
Erneut grandios berichtet. Unglaublich bei den Anstrengungen auch noch Berichte & Fotos zu versenden. Respekt!
Ihr seid wahnsinnig… aber cool…… N
Viel Spaß in China! Super Bericht und besonders die anschaulichen „Scheiss- Häuser“ ein Gedicht 🙂
Ich danke Euch für das so authentische Berichten aus Regionen dieser Erde, die man sich nur dann erobern kann, wenn man unsere europäische Komfortzone hinter sich lässt – so wie Ihr es tut.
Ich wünsche Euch ein gutes Reisen durch China und grüße aus der Komfortzone des Gutes Immenhof in Schleswig – Holstein – hier, wo unser Sohn Christian an diesem Wochenende seine Hochzeit feiert.
Toller Beeicht! REI sollte ja nach der Zahl Eurer Follower ein Teil der Reisekosten, nicht nur die Tube, übernehmen. In anderen Teilen der Erde reitet man Maultiere, die auch trittsicher sind. 5 Stunden im Gebirge sind eine echte Herausforderung, wenn man lange nicht in einem Sattel war✌️! In China wünsche ich Euch wenig Offizielle und liebe Chinesen: „Little Chinamen makes for you“ Danach freue ich mich auf Euren nächsten Bericht! Dein Auto, Claudius, sollten wir in Polen verfolgen! Kommt aber erstmal heil und munter zurück!